Dienstag, 25. September 2012

"Manchmal sind die Dinge gar nicht so, wie man sich's vorgestellt hat...

… sondern besser"* ;)
Nachdem die letzten Wochen sehr, sehr gefüllt mit neuen Menschen und großen Entscheidungen waren, nur eine kurze, neue Erkenntnis von mir: Wir sind nicht alleine. Und nein, ich möchte hier nicht für diverse Sekten werben, nur Folgendes:
Abends zu dritt auszugehen und Sätze zu hören wie „Ich freu mich doch für sie, wenn es sie glücklich macht.“, dabei zwar nicht zu wissen wo das alles hin soll, aber gleichzeitig diese leise Vorahnung haben, dass es schön wird (was auch immer es wird), nichts erwarten, aber neugierig sein dürfen und zu wissen, dass wir bei allem was wir tun auch immer unsere Grenzen haben können – das ist sehr, sehr schön. Und wer hätte gedacht, dass einem so etwas im normalen Leben nochmal über den Weg läuft?! ;) Um einen Freund zu zitieren: „Wo lernst du nur immer alle diese seltsamen Menschen kennen?!“. Seltsam sind sie sicher nicht, merk- würdig vielleicht (im buchstäblichen Sinne) und etwas abenteuerlustiger, aber toll und mit diesem Blick, der einem sagt, dass man genau jetzt und genau hier richtig ist.

* aus: Rosenstolz - Ich geh in Flammen auf

Dienstag, 4. September 2012

„There's an inflationary aspect to love...“

Ich bin vor ein paar Tagen mal wieder gedanklich über ein Zitat aus einem meiner Lieblingsbücher gestolpert:
“But he also knew that there is an inflationary aspect to love, and that should his mother, or Rose, or any of those who loved him find out about each other, they would not be able to help but feel of lesser value. He knew that I love you also means, I love you more than anyone loves you, or has loved you, or will live you, and also, I love you in a way that no one loves you, or has loved you, or will love you,and also, I love you in a way that I love no one else, and never have loved anyone else, and never will love anyone else. He knew that it is, by love's definition, impossible to love two people.”
(Foer, 2003)

Als ich das damals gelesen habe, da hatte sich in meinem Gehirn schon der ein oder andere Gedanke im Bezug auf Mehrfachliebe geformt, war aber Welten entfernt davon ausgesprochen oder gar ausgelebt zu werden. Von Polyamorie hatte ich noch nie etwas gehört. Und trotzdem: Ich mag das Zitat, weil es so schön falsch ist. Man liest es und danach möchte man sich hinstellen und es anschreien: „Nein, das stimmt nicht. Das weißt du auch! Was bildest du dir eigentlich ein?
Natürlich kann man mehrere Menschen lieben, das machen wir Tag für Tag. Und natürlich lieben wir sie alle auf verschiedene Arten und Weisen, weil das immer neu und anders ist, weil das für jede Beziehung ganz individuell ist. Aber das heißt nicht, dass deshalb ein Mensch, eine Liebe oder eine Beziehung weniger Wert hat. Das heißt aber wohl, dass wir uns selbst von der Vorstellung befreien müssen, weniger wert zu sein, sobald da noch jemand ist - dass wir immer wieder neu lernen (und erfahren) müssen, dass Liebe eben nicht inflationär ist.

Quellenangaben:
Foer, Jonathan Safran. (2003). Everything Is Illuminated.
Harper Perennial.